Suche Menü

Konferenz der Landesmusikräte

Resolution zur Zukunft des ARD-Wettbewerbs der Konferenz der Landesmusikräte

September 2023

Die Herbst-Tagung der Konferenz der Landesmusikräte fand vom 6. bis 8. September in Berlin statt. Bezugnehmend auf die geplanten Kürzungen der Zuwendungen für den ARD-Musikwettbewerb um 50 % verabschiedete die Konferenz einstimmig eine Resolution und fordert die ARD-Anstalten auf, die Entscheidung unverzüglich zu widerrufen.

Resolution:

Seit dem Jahr 1952 firmiert der Internationale ARD-Wettbewerb als einer der renommiertesten und größten internationalen Wettbewerbe für klassische Musik.

Die Karrieren unzähliger Musikerinnen und Musiker aus aller Welt haben von diesem internationalen Wettbewerb aus ihrem Ausgangspunkt genommen. Stellvertretend erwähnt seien Heinz Holliger, Jessye Norman, Christoph Eschenbach, Christian Tetzlaff, Sharon Kam und Sol Gabetta.

Jetzt haben die ARD-Anstalten beschlossen, die Zuwendungen um 50% von 740.000 € auf 370.000 € zu vermindern. Der Bayerische Rundfunk sei aufgefordert, sich nach Sponsoren umzusehen, zugleich ist die Rede davon, die Zahl der Wertungskategorien zu reduzieren.

Dies ist nicht nur vor dem Hintergrund von über 8 Mrd. Euro Jahreseinnahmen der ARD ein Skandal – diese Kürzung bleibt selbst noch angesichts der Ausgaben für Kultur innerhalb der ARD unterhalb des Promille-Bereiches.
Wer Leuchttürme wie den Internationalen ARD-Wettbewerb zur Disposition stellt, wird dem Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht gerecht.

Der ARD-Wettbewerb, als Überbau von „Jugend musiziert“ und dem „Deutschen Musikwettbewerb“, ist unverzichtbarer und integraler Bestandteil in der Spitzenförderung nationaler und internationaler junger Musiker und Musikerinnen.

Die Konferenz der Landesmusikräte in Deutschland (KdLMR) ruft eindringlich dazu auf, diese Entscheidung unverzüglich zu widerrufen.

 

 

Appell der Konferenz der Landesmusikräte: Vielfalt der Kulturradios erhalten

Februar 2023

Im Rahmen der Novellierung der Medienstaatsverträge setzt sich der Landesmusikrat Bremen für die Erhaltung des Kultur- und Bildungsauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein. Am 23. Februar 2023 hat die Bremische Bürgerschaft den Dritten Medienänderungsstaatsvertrag behandelt. Dieser enthält u.a. neue Regelungen für den Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und stärkt die Gremienkontrolle in den Bereichen Programm und Finanzen.

Mit Sorge beobachtet man seit Jahren bundesweit die Reduzierung von Kulturanteilen in den Programmen und deren Verlagerung in Nischen- und sogenannte Kultur-Mantelprogramme. Wir sehen es als eine der elementaren gesellschaftlichen Aufgaben der durch Beitragszahlungen getragenen regionalen Sendeanstalten an, die reichhaltige Kultur des musikalischen Erbes, die Vielfalt des aktuellen Musiklebens und die Kultur vor Ort abzubilden. So kann ein entscheidender Beitrag zur Entwicklung einer regionalen Identität geleistet werden.

In ihrer Frühjahrssitzung im Bach-Haus Eisenach beschloss die Konferenz der Landesmusikräte einstimmig den anliegenden Appell: Vielfalt der Kulturradios erhalten! Der Appell nimmt Bezug auf Vorstellungen der ARD-Sender, die gegenwärtige Vielfalt der Kulturradios auf ein Kultur-Mantelprogramm mit regionalen Fenstern zu reduzieren.

Dazu erklärt die Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte, Prof. Dr. Ulrike Liedtke: „Musik hat einen großen Anteil an den Radioprogrammen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Mit den Programmveränderungen der vergangenen Jahre und der fortschreitenden Reduktion der Vielfalt in den Programmen kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem Auftrag immer weniger gerecht werden. Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung ist nur über musikalische Vielfalt als Alleinstellungsmerkmal des öffentlich-rechtlichen Rundfunks möglich.“

Appell Vielfalt der Kulturradios erhalten

Der Konferenz der Landesmusikräte gehören die Präsident:innen sowie die Geschäftsführer:innen der 16 Landesmusikräte an. Die Konferenz sieht sich als Partner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Vertreter:innen von Landesmusikräten sitzen in den jeweiligen Rundfunkräten der Sender.

Der Landesmusikrat Bremen unterstützt diesen Appell ausdrücklich, da bei allem Verständnis für die aktuellen Herausforderungen für die ARD-Sendeanstalten das Kulturangebot in den verschiedenen Sendern nicht marginalisiert werden darf. Dies gilt für das gesamte Spektrum von der Amateur- bis zur professionellen Kultur.

Der Landesmusikrat wird durch den Senator für Kultur des Landes Bremen gefördert.

Logo Senator für Kultur des Landes Bremen